Das Leben ist ein Spiel
Wie kommt man als Asylant in die Schweiz rein? Welche Hürden muss man überwinden, welche Logiken und Unlogiken verstehen oder versuchen zu verstehen? Welche Geschichten erzählen? Wem kann man vertrauen und wem nicht?
Wie lässt sich dieses System in ein fiktives Spiel übersetzen?
Die Anzahl eingegangener Asylanträge ist in der Schweiz im Jahr 2016 angestiegen. Behörden, Sozialarbeiterinnen, Lehrpersonen beschäftigen sich mit Flüchtlingen, ihren Sorgen und Bedürfnissen. Am Stakeholder-Anlass des AJB Horgen zum Thema „Flüchtlinge“ sollten die Gäste besonders empfangen und ins Thema des Anlasses eingeführt werden. Nach eingehender Recherche über das Asylverfahren in der Schweiz und Gesprächen mit Fachpersonen konzipierten Reich und Schön einen Parcours, welchen die Gäste durchlaufen mussten, ehe sie zum eigentlichen Anlass in den Kasinosaal zugelassen wurden. Der Parcour lieferte Gesprächsanlässe, gab die Möglichkeit, gewisse Prinzipien des Asylwesens im Spiel zu erleben, und nicht nur auf Papier. Es blieb ein Spiel und wurde nie Ernst. Den Ernst des Lebens kann man gerade im Spiel nicht nachempfinden.
Registration: Sie sind zum Einlassverfahren zugelassen! Herzlichen Glückwunsch!
Beamte: Sie wollen zu diesem Stakeholder Anlass. Das wollen allerdings noch viele. Wir machen jetzt ein paar Tests. Geben Sie sich einfach ein bisschen Mühe, zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite. Dann kommt das gut! Vielleicht. Für manche.
1. Abstellkammer: Schulung in korrektem Dasitzen. Nein, die Füsse nah zusammen!
2. Damengarderobe: Lotto. Warum steht auf meinem Lotto-Zettel nur eine einzige Zahl?
3. Elektroräumchen: Vertragsunterzeichnung. Sie verstehen den Inhalt nicht? Egal. Hier unterzeichnen bitte.
Ein Auftrag des Amts für Jugend und Berufsberatung Horgen/Dietikon/Affoltern
2016 Affoltern am Albis